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Grenzübergang Poipet
Hinreise über Bangkok, dann mit dem Zug zum Grenzübergang nach Poipet. Geflogen bin ich mit Emirates über Dubai. Die sind wirklich so gut wie ihr Ruf, Lufthansa kann sich da eine Scheibe abschneiden.
Ship me somewheres east of Suez, where the best is like the worst,
Where there aren't no Ten Commandments an' a man can raise a thirst;
For the temple-bells are callin', and it's there that I would be …
Von Bangkok – dessen Hauptbahnhof sehr deutsch aussieht, weil der damalige König 1903 in Bad Homburg auf Kur war und er der Meinung war so etwas wie einen ordentlichen Bahnhof bräuchte man auch, hat sich von Willem Zwo ein paar Planer ausgeliehen¹ – fährt nur drei Mal täglich ein Bummelzug in den Grenzort Aranyaprathet. (เทศบาลเมืองอรัญญประเทศ) Mit dem Mittagszug kommt man gegen Sonnenuntergang an. Der Bahnhof ist sechs Kilometer von der Grenzstation, lautstarke Samlor-Fahrer mit lächerlichen Preisvorstellungen zahlreich.

Zwar gibt es in Kambodscha eine eigene Währung, den Riel. Der ist aber so entwertet, daß er nur für kleine Beträge verwendet wird. Alles ab 2-3 Dollar wird in US Noten gezahlt. (Unbedingt kleine unbeschädigte Scheine von zu Hause mitbringen). Vereinzelt spucken sogar die Geldautomaten $$ aus. [Wechselkurs April 2021: € 1 = 4766 Riel.]
Das Visum für Kambodscha kostet in Berlin mehr als an der Grenze (dort 20 US$ bar), es spart aber Zeit wenn man es sich vorher holt.²
So ziemlich jeder Reiseführer verreißt Poipet. Meiner Ansicht nach ungerechterweise. Ja, die Schlepper in Grenznähe (am Kreisverkehr) sind extrem aufdringlich. Man merkt sobald man über die Grenze ist, daß Kambodscha deutlich ärmer ist als Thailand, das Essen ist deutlich schlechter aber was soll’s.
Wirklich interessant ist der, ein paar hundert Meter breite, Grenzstreifen. In Thailand ist Glücksspiel streng verboten. Man hat also auf kambodschanischer Seite einen für Thais ohne Paß zugänglichen Bereich eingerichtet in dem sich Spielkasinos befinden!
„Die Strafandrohung in Thailand liegt bei zwei Jahren Haft und 2000 ฿. Wie in vielen anderen Situationen nimmt man es in Thailand mit Gesetzen nicht zu genau, die immer wieder erfolgenden Schließungen illegaler Spielstätten (Bon Kan Phanon) werden weithin publiziert, ihre Tolerierung ist eine wichtige Einnahmequelle der korrupten Polizei. … Es entstanden in den 1990ern am Grenzübergang von Poipet acht Spielbanken. Die dort angebotenen Spiele sind vielfach chinesischen Ursprungs. Es gibt in den allgemeinen Spielsälen keine Kleiderordnung [in Deutschland braucht „der Herr“ vielfach noch Jackett und Krawatte], jedoch wird jeder Eintretende wie am Flughafen auf Waffen durchsucht, das Gebahren der, offensichtlich wohlhabenden, aufgebrezelten Thailänderinnen mittleren Alters, die um die extrem langsam drehenden Roulettetische sitzen, ist für europäische Verhältnisse gewöhnungsbedürftig. Nicht nur werden Cocktails gerne etwas lauter geschlürft, nein, man gönnt sich auch einmal einen Teller gebratene Chinanudeln vom Plastikteller, der auf dem Filz neben den Jetons steht!“ (Zitat aus: Nur wer tot ist, geht kein Risiko mehr ein Geschichte der Spielbanken und Roulettesysteme des 20. Jahrhunderts; Norderstedt 2012 (BoD); ISBN 978-3-8448-0977-0)
Ich fand das ganze hoch interessant, gespielt habe ich allerdings nicht, bei 200 ฿ (ca. € 4) Höchsteinsatz macht Roulette keinen Spaß, die chinesischen Spiele verstand ich nicht.
Insgesamt ist die Unterkunftssituation in Poipet (abgesehen von den Luxusherbergen der Kasinos) mäßig. Ein Motorradtaxi brachte mich dann aber doch zu einer bezahlbaren Unterkunft (€ 3,50). Das „Zimmermädchen“ in der Lobby bot dann gleich noch an für 10 $, die Nacht über mitzukommen, was ich nicht nötig hatte.
Die Busstation (Züge fahren schon lange nicht mehr) ist etwa drei Kilometer Richtung Landesinneres, links von der Hauptstraße.³ Der Motorradtaxler setzt einen gleich bei einer Fahrkartenbude ab. Abfahrten ins Landesinnere sind alle morgens, nachts fährt man in Kambodscha allenfalls als Geisteskranker. Der Highway nach Siam Riep (Angkor Wat) ist erst seit 2008 durchgehend geteert.
Siam Riep und Angkor Wat
Siam Riep ist die bei Angkor Wat gelegene nächste Stadt. Überraschend ist die große Zahl dicker Autos – irgendjemand verdient hier gut, und meiner Ansicht nach nicht nur am Tourismus.
Ich setze mal voraus, daß bekannt ist, was Angkor Wat ist. Das Profil ist als Wappen Kambodschas bekannt genug. Was einem keiner – auch nicht die Reiseführer – sagt ist, wie RIESIG der ganze Komplex ist. Angkor Wat ist nur der eine Haupttempel, wobei die Außenmauern 1300 ⨉ 1600 Meter lang sind, darum fließt noch ein ca. 100 Meter breiter „Burggraben.“ Daneben gibt es in und um Angkor noch größere Anlagen, wie die alte Hauptstadt „Angkor Tom“ usw. (die ich mir wegen Hitze und Entfernung nicht an alle angesehen habe.) All das aus verschiedenen Epochen (9.-15. Jhdt.), mal hindusistisch mal buddhistisch. Gigantisch! Eintritt für Ausländer ist 20 US$ pro Tag, was keineswegs zuviel ist, sofern das Geld wirklich in den dringend notwendigen Erhalt fließt. [Was nicht der Fall ist. Die Konzession hielt eine vietnamesische Ölfirma “for profit.” (2011)]
Phnom Penh: Nationalmuseum
Überraschend, daß in dem Land nach dem Bombardement durch die Amerikaner (1960er), Barbareien der Khmer Rouge (1975-79), vietnamesischer Besatzung (1979–90) überhaupt noch Kulturgüter übrig sind. Das Museum, vor einigen Jahren sehr schön renoviert, stammt noch aus der Kolonialzeit (gegründet 1927).
Phnom Penh: Tuol Sleng-Gefängnis
Tuol Sleng im Süden der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh ist eine ehemalige Schule, die zur Zeit der Khmer Rouge zum zentralen Foltergefängnis umgewidmet wurde. Sozusagen ein „kambodschanisches Dachau.“ Umgebracht wurden in drei Jahren etwa 14000 Menschen, nach entsprechender Folterung – nicht viel im Vergleich zu sagen wir Ausschwitz, wo derartige Mengen an einem guten Samstag Vormittag „verarbeitet“ wurden – angesichts der primitiven aber doch sehr effektiven Mord- und Folterergebnisse doch ganz anständig. Die durchschnittliche Verweildauer (bis zum Ableben) war 4-7 Monate.
Die sogenannten „killing Fields“ befinden sich 27 km außerhalb der Stadt, wo Babys, um Kugeln zu sparen, gegen Bäume geschmettert wurden (und andre „Nettigkeiten“).⁴ Es sei darauf hingewiesen, daß die Methoden – etwas „sauberer“ – heute von den Amerikanern in Guantanomo angewendet werden. Ich muß auch sagen, daß ich jedem bayerischen Polizisten des mittleren Dienstes zutraue, Derartiges, falls von Beckstein, Schäuble & Co. anbefohlen wieder veranstalten würde.
Süd-Laos
Grenzübergang Dom Kralor
Ich bin nun in 20 Jahren über genug Grenzübergänge gekommen, Dom Kralor zwischen Kambodscha und Laos dürfte der abenteuerlichste gewesen sein. Die Anfahrt erfolgte mit dem „direkten“ Bus von Phnom Penh (1⨉ täglich). Der letzte Ort vor der Grenze ist Stung Treng, 70 km entfernt. Die Straße durch den Dschungel ist seit 2008 fertig geteert, was das Ganze im Monsun etwas einfacher macht. Auf kambodschanischer Seite wird in einer Holzhütte für den Stempel 1 $ „Gebühr“ verlangt (ohne Quittung!). Laos begrüßte uns mit drei Schuppen, einer Hammer-und-Sichel-Fahne und einer schnurgeraden Straße nach Norden. Zur Rechten spielten fünf oder sechs Mann Petanque. Ansonsten nichts außer einem wunderschönen Schmetterling. Mit mir waren im Bus ein Laote und sechs weitere Ausländer. An der Einreisekontrolle (für das Visum waren in Berlin satte € 40 fällig) ist zunächst niemand. Am Fenster ein Schild: Öffnungszeiten 7-16 Uhr, danach 2 US$ “overtime.” Angesichts der Tatsache, daß der einzige Bus des Tages NIE vor Fünf ankommt und auch hier sonst absolut nichts los ist, eine netter Zuverdienst. Nach etwa fünf Minuten torkelt dann – mehr als nur angetrunken – einer der Petanquespieler im knallgelben Brasil-Fußballhemd in das Kabuff und verteilt Einreiseformulare. Den Stempel gibt es dann relativ flott gegen Bares. Der Anschlußbus läßt auf sich warten, Dunkelheit senkt sich über den Dschungel und auch die letzten der wunderschönen Schmetterlinge verschwinden, um von Moskitos abgelöst zu werden. Ach ja, es gibt noch eine Freßbude, deren Betreiberin einem gerne während der Wartezeit einen Kaffee für „günstige“ 7000 Kip macht (üblich sind 2000. 12500 Kip = 1 €)
Paksé
Paksé ist die einzige größere Stadt in Süd-Laos. Nachdem der Wetterbericht einen weitere über Vietnam herbeikriechenden Typhoon androhte, habe ich meine Fahrt in den Norden⁵ aufgegeben und bin nach Thailand an den Strand.
Für Südost-Asien höchst überraschend gibt es a) Bushäuschen und b) sehr guten Kaffee, denn auf dem nahen Belauvin-Plateau haben die Kolonialherren Plantagen angelegt. Billig ist er nicht mit ca. 3 € pro Pfund.
Lamai Beach, Koh Samui, Golf von Thailand
Überanstrengung in der Hängematte – Scheiß Schwerkraft!
Nachdem mir die Herumfahrerei im Monsun angesichts eines weiteren über Nord-Vietnam hereinkriechenden Typhoons dann doch zu naß wurde, habe ich meine ursprünglich nach Nord-Laos (Vientiane und Luang Prabang) geplante Reise abgebrochen und bin auf dem schnellsten Wege (2 Tage Zugfahrt) von Südlaos über Ubon und Bangkok nach Suratthani und von dort an meinen persönlichen Traumstrand Lamai auf Koh Samui. Dort habe ich mich dann eine Woche in der Hängematte überanstrengt. Die von mir besuchte Bungalowanlage „White Sands“ war mein erstes Ziel in Thailand 1988.


“If you've 'eard the East a-callin', you won't never 'eed naught else.”
No! you won't 'eed nothin' else
But them spicy garlic smells,
An' the sunshine an' the palm-trees an' the tinkly temple-bells …
Es ist nun [2009] 15 Jahre her, daß ich zum letzten Mal dort war ist die „Entwicklung“ erstaunlich. White Sands ist wohl die letzte noch bestehende Bungalow-Anlage (150 Baht/Hütte = 3 €) mit dem Original-Hippie-Flair. Alle andren haben sich zu Resorts gewandelt. Inzwischen ist auch jeder Meter Strand zugebaut. Betrieben wird die Anlage auch nicht mehr von der Thai-Familie sondern von einem australischen Pächter-Pärchen, die wohl nicht lange bleiben werden. Das Restaurant war auch besser.⁶